Strukturwandel: neue Werkstätten fürs Theater
Senftenberg schreibt ein Stück Strukturwandelgeschichte: es war vor gut zwei Jahren das erste kommunale Strukturwandelprojekt, das in der Lausitz bewilligt wurde. Über 10 Millionen Euro haben Neubau und Sanierung des Werkstattgebäudes der neuen Bühne Senftenberg gekostet. Jetzt ist es geschafft. Die ersten Gewerke können in die erneuerten und erweiterten Werkstätten des Senftenberger Theaters einziehen.
Beim Festspiel können Senftenberger das neue Werkstattgebäude erkunden
Foto: Da kommt Freude auf: Vorhang auf für das neue erweiterte Werkstattgebäude des Senftenberger Theaters. Über 10 Kohle-Millionen sind dafür nach Senftenberg geflossen. Über den Startschuss für den Wiedereinzug der Gewerke freuten sich am Montag in Senftenberg Ministerpräsident Dietmar Woidke, Landrat Siegurd Heinze und Bürgermeister Andreas Pfeiffer (v.r.).
Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Sanierung und Neubau des Werkstattgebäudes des Theaters Senftenberg sind geschafft. Jetzt beginnt der Wiedereinzug der Gewerke Schneiderei und Requisite. Die anderen Gewerke, zum Beispiel die Schreinerei oder die Schlosserei, sollen peu à peu nachziehen.
Der Intendant der neuen Bühne Senftenberg, Daniel Ris: „Es ist großartig, dass das erste im Rahmen der Förderrichtlinie „Strukturentwicklung Lausitz“ bewilligte Bauprojekt tatsächlich eine Investition in eine Kultureinrichtung ist. Es ist ein klares Bekenntnis zur Bedeutung der Kultur für die Lebensqualität der Menschen in der Lausitz. Das Senftenberger Theater ist als Stadttheater für die Region und als Landestheater für das südliche Brandenburg ein wesentlicher Ort der Begegnung, an dem Gemeinschaft entsteht. Diese gesellschaftspolitische Dimension unserer Theaterarbeit stärkt die Demokratie.“
Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke: „Vorhang auf für den neuen Erweiterungsbau! Das erweiterte Werkstattgebäude an der neuen Bühne bildet einen ermutigenden Auftakt und zeigt die tolle Dynamik der Strukturentwicklung: Knapp drei Jahre nach dem Zuwendungsbescheid stehen wir bereits vor einem weitgehend fertiggestellten Gebäude. Ich danke sehr herzlich allen mit dem Bau und der Planung befassten Kräften für ihre Arbeit. Der heutige Festakt beweist, dass die Landesregierung ihr Versprechen wahrmacht: Die Investitionen aus den Finanzhilfen für den Kohleausstieg fließen nicht nur in die Schaffung neuer Industrie-Arbeitsplätze, sondern gleichfalls in kulturelle Projekte und die öffentliche Fürsorge. Die Stärkung von Lebensqualität und Vielfalt, die im Lausitzprogramm 2038 festgeschrieben wurde, ist kein leeres Gerede, sie zählt zu unseren Prioritäten. Von den beliebten Aufführungen und Kulturangeboten der neuen Bühne profitiert das gesamte südliche Brandenburg, auch dank der Mitarbeitenden in den Werkstätten, die mit ihren meisterhaften Bühnenbildern zum Erfolg der Senftenberger Bühne beitragen. Mögen die Kulissen der künftigen Inszenierungen das Publikum begeistern und in Scharen anziehen!“
Foto: Ein Ständchen des Theater-Chores durfte beim Festakt nicht fehlen.
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Manja Schüle: „Mit attraktiven Kulturangeboten, zahlreichen Gastspielen sowie engagierten Kinder- und Jugendprojekten hat das Senftenberger Theater längst überregionale Strahlkraft. Umso mehr freue ich mich, dass die Werkstattsanierung und -erweiterung der neuen Bühne Senftenberg nun abgeschlossen ist – pünktlich zur neuen Spielzeit und als erstes Bauprojekt der Förderrichtlinie ‘Strukturentwicklung Lausitz‘. Denn: Die neue Bühne Senftenberg ist einer unserer wichtigsten Kulturpartner bei der erfolgreichen Gestaltung des Strukturwandels. Was mir besonders gefällt: Mit ihren Aufführungen und Projekten befördert die neue Bühne Senftenberg wichtige gesellschaftliche Diskurse und steht damit exemplarisch für das freie Wort und die Freiheit der Kunst.“
Das in den 1950er-Jahren errichtete Gebäude befand sich in marodem Zustand. Die nun erfolgten umfassenden Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten beseitigten zum einen die bestehenden Schäden und zum anderen sorgten sie für eine dringend nötige Vergrößerung der Räume. Die fehlende Montagehalle und die zu kleinen Werkstatträume verursachten in der Vergangenheit Einschränkungen im Produktions-, Proben- und Spielbetrieb und dies bei gestiegenem Anspruch und gewachsenen Herausforderungen. Für die gesamte Bauphase sind die rund 20 Mitarbeitenden und ihre Werkstattarbeitsplätze in Interimswerkstätten auf dem Theaterhof bzw. in Hörlitz umgezogen.
Das Werkstattgebäude umfasst in Zukunft neben den Arbeits- und Lagerräumen der Kostümabteilung und der Requisite auch jene der Werbeabteilung, der Tischlerei, der Schlosserei, den Malsaal und die Dekorationswerkstätten.
Ab dem 27. September öffnet das Theater zum ersten Mal auch für das Publikum die Türen des neuen Werkstattgebäudes. Fünf Premieren laden beim diesjährigen FestSpiel zu einer ganz besonderen theatralen Erfahrung ein. Unter anderem geht es mit einem Parcours auf theatrale Erkundungstour durch das neue Werkstattgebäude, das Live-Hörspiel nach dem Roman von Mary Shelley „Frankenstein oder der moderne Prometheus“ belebt die Schlosserei, die Uraufführung und das choreografische Projekt „Wellen schlagen“ führt in den Malsaal und das Herzstück des neuen Werkstattgebäudes, der Montageraum, sowie der Malsaal werden zur FestSpielKneipe bzw. zum Dancefloor für die open-end-Aftershowparty.
Foto: Geschafft: ohne den symbolischen Band-Durchschnitt kein Zutritt zum neuen Werkstattgebäude. V.l.: Landrat Siegurd Heinze, Ministerpräsident Dietmar Woidke, Bürgermeister Andreas Pfeiffer und Intendant Daniel Ris.
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