Infoabend zum Kurbeitrag im Rathaus
Senftenberg will als Staatlich Anerkannter Erholungsort ab 2024 einen Kurbeitrag erheben. Er soll bei zwei Euro pro Tag und Gast liegen.
1,2 Millionen Euro jährlich für den Tourismus
Foto: Bei Urlaubern sehr beliebt: der Familienpark Großkoschen. Für Kinder bis 16 Jahre will Senftenberg keinen Kurbeitrag erheben.
Mit einem Kurbeitrag für Übernachtungsgäste ist Senftenberg Vorreiter im Seenland - auf brandenburger und sächsischer Seite. In den Vorjahren seit 2015 schon mehrfach diskutiert, steht die Seestadt jetzt vor der Entscheidung. Bei der Stadtverordnetenversammlung am 20. September wird darüber abgestimmt, ob ab März 2024 in der Kernstadt und den touristischen Ortsteilen Großkoschen und Niemtsch ein Kurbeitrag fällig wird.
Senftenberg ist eine von insgesamt 16 staatlich anerkannten Erholungsorten im Land Brandenburg. Dazu gehören die bei Touristen beliebten Orte Burg (Spreewald), Lübben und Lübbenau. Auch dort werden aktuell schon zwei Euro pro Gast und Übernachtung berechnet.
Vom Urlauberparadies vor der Haustür profitieren Touristen und Einheimische schon jetzt. Senftenberg investiert jährlich rund 1,2 Millionen Euro für den Tourismus. Die Einnahmen aus dem Kurbeitrag sind ausschließlich für den Erhalt der geschaffenen touristischen Infrastruktur und neuer zusätzlicher Angebote zweckgebunden. "Der Kurbeitrag hilft, die Aufenthaltsqualität rund um den Senftenberger See langfristig zu steigern", erklärt die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland, Kathrin Winkler. Bürgermeister Andreas Pfeiffer: "Wir wollen Mehrwerte schaffen für die Touristen. Dafür brauchen wir den Kurbeitrag." Zu den neuen Angeboten könnten beispielsweise feste thematische Stadtführungen gehören, die kostenlos angeboten werden, und auch eine Seenland-Buslinie, die durchs gesamte Lausitzer Seenland führt und die touristischen Hotspots miteinander verbindet. Für welche touristischen Projekte das Geld fließt, darüber wird ein neu zu bildendes Gremium entscheiden.
Geplant ist, den Kurbeitrag nur in der Saison vom 15. März bis 31. Oktober zu erheben. "Als kinderfreundliche Kommune wird selbstverständlich für die kleinen Gäste bis 16 Jahren kein Beitrag fällig", sagt Bürgermeister Andreas Pfeiffer. Im Gegenzug sollen die Urlauber dann eine Gästekarte erhalten, die ermäßigte Eintritte etwa in den Tierpark, ins Museum oder ins Amphitheater ermöglicht.
Vor der Einführung des Kurbeitrages in Senftenberg findet am Montag, 18. September, im Rathaus nochmals ein großer Info-Abend statt, bei dem alle Fragen auf den Tisch gelegt werden können. Eingeladen sind alle touristischen Anbieter der Stadt - vom Zweckverband Lausitzer Seenland als größtem Vermieter bis hin zu kleinen Privatvermietern mit nur einem Ferienzimmer. "Wir haben mehr als 100 Beherbergungsbetriebe angesprochen", freut sich Senftenbergs Wirtschaftsförderin Franziska Wölkerling auf eine breite Beteiligung. Bei der großen Kurbeitrags-Runde mit dabei sind neben Bürgermeister Andreas Pfeiffer auch Senftenbergs Stadtverordnete und die Chefin der Touristinformation Senftenberg und Hoyerswerda, Dana Kersten.
Treffpunkt für alle eingeladenen Akteure aus der Tourismusbranche: Montag, 18. September, 19 Uhr im großen Ratssaal im Rathaus Senftenberg.
Foto: Ein touristisches Flaggschiff in Senftenberg ist Europas größtes Holzhaus-Hotel, das Lido in Stadthafen-Nähe. Es wurde gefertigt aus finnischer Polarkiefer. Hotelier Klaus-Rüdiger Luhn gehört zu den Befürwortern der Einführung eines Kurbetrages. "Weil er hilft, noch mehr Qualität für meine Gäste zu sichern." Foto: Bürgermeister Andreas Pfeiffer (l.) im Fernsehinterview mit seenluft 24-Reporter Ralf Jußen.
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