Premiere im Seenland: Senftenberg führt Kurbeitrag ein
Der Kurbeitrag ist beschlossene Sache im Staatlich Anerkannten Erholungsort Senftenberg. Die Stadtverordnetenversammlung hat am Mittwochabend das Rathaus beauftragt, ab März 2024 für Übernachtungsgäste einen Kurbeitrag in Höhe von 2 Euro je Gast und Nacht einzuführen.
Rekord bei Gästezahlen und Übernachtungen
Foto: Der Senftenberger Stadthafen gehört zur touristischen Infrastruktur im Staatlich Anerkannten Erholungsort. Mit der Einführung des Kurbeitrages will Senftenberg weitere attraktive Angebote für Urlauber schaffen.
Senftenberg stellt sich damit im Lausitzer Seenland neu auf. Die Kreisstadt wird zur Vorreiter-Kommune – auf der Brandenburger und sächsischen Seite des Seenlandes. Seit acht Jahren diskutiert, ist die Entscheidung nach intensiver und öffentlich geführter Debatte mit den Beherbergungsbetrieben und den Stadtverordneten jetzt mit breiter Mehrheit gefallen. „Abgeordnete und Touristiker stehen dahinter“, sagt Rathauschef Andreas Pfeiffer.
Der Zeitpunkt dafür ist überfällig. Darin sind sich die Fraktionen von SPD, CDU und Linken einig. Denn was die bundesweit bekannte Seestadt zu bieten hat, kann sich sehen lassen. In die Waagschale fallen ein See mit perfekter touristischer Infrastruktur, Stadthafen, Seebrücke, sieben Kilometer Strände, Familienpark und Campingplätze, die zu den besten in ganz Deutschland gehören. In der aktuellen Saison gibt es rund um den Senftenberger See einen Rekord bei Gästezahlen und Übernachtungen. Im Vorjahr wurden 62 000 Gäste rund um den Senftenberger See gezählt mit knapp 280 000 Übernachtungen.
„Es ist unheimlich viel passiert rund um den See. Es ist an der Zeit, die Gäste an den Kosten zu beteiligen“, erklärt auch der Vorsteher des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg, Detlev Wurzler. Denn mit den Einnahmen, die die Übernachtungsgäste ab 15. März 2024 zu zahlen haben, kann künftig gezielt in die touristische Infrastruktur investiert und damit die Stadtkasse spürbar entlastet werden.
Das Abstimmungsergebnis ist ein klares Signal: Mit 17 Ja-Stimmen, 5-Nein-Stimmen und einer Enthaltung wird der Kurbeitrag beschlossen. „Damit können wir jetzt das Urlauben in Senftenberg noch attraktiver machen und die Aufenthaltsqualität am See langfristig weiter entwickeln“, freut sich Bürgermeister Andreas Pfeiffer über die mutige Entscheidung der Stadtverordneten.
Geplant ist, den Kurbeitrag nur in der Saison vom 15. März bis 31. Oktober in der als Staatlicher Erholungsort definierten Kernstadt sowie in den Ortsteilen Groß- und Kleinkoschen und Niemtsch zu erheben.
"Als kinderfreundliche Kommune wird selbstverständlich für die kleinen Gäste bis 16 Jahren kein Beitrag fällig", sagt Bürgermeister Andreas Pfeiffer. Geschäftsreisende und Schwerbehinderte (Grad der Behinderung 80 Prozent) sind von der Zahlung befreit. Im Gegenzug sollen die Urlauber dann eine Gästekarte erhalten, die ermäßigte Eintritte etwa in den Tierpark, ins Museum oder ins Amphitheater ermöglicht. Die Beherbergungsbetriebe erhalten für ihren Aufwand eine Entschädigung in Höhe von 3 Prozent.
Die Einführung des Kurbeitrages wird jetzt im Rathaus intensiv vorbereitet. Neben der Ausschreibung eines digitalen Meldesystems für die Beherbergungsbetriebe wird auch ein Gremium neu gebildet, das über den Einsatz der Gelder entscheiden wird. Touristiker, kleine und große Vermieter und Stadtverordnete sollen gemeinsam entscheiden, für welche touristischen Projekte das Geld künftig fließt. Die Stadt rechnet zunächst mit Einnahmen von rund 400 000 Euro Kurbeitrag im Jahr.
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