Seiteninhalt
25.04.2021

Graffiti-Projekt am Buchwalder Strand gestartet

Positives Zeichen gegen illegale Schmierereien

Lebenswelt gestalten und Respekt vor Eigentum lernen

Mit dem Graffiti-Projekt „Blick in die Zukunft – aktive Freizeitgestaltung am Senftenberger See“ wollen der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg (LSB) und die Stadt Senftenberg Schmierereien an öffentlichen oder privaten Gebäuden ein positives Gegenstück entgegen setzen: Im Rahmen eines mehrtägigen Workshop-Programms beschäftigen sich Kinder und Jugendliche intensiv mit dem Thema Graffiti und der positiven Gestaltung ihrer Freizeit und der eigenen Lebenswelt. Sie sollen kreative Ideen ausleben. Höhepunkt ist die Gestaltung des Sanitärgebäudes am Buchwalder Strand unter der fachkundigen Anleitung der beiden Künstlerinnen Wenke Richter und Stephanie Lüning.

Detlev Wurzler, Verbandsvorsteher des LSB), betont: „Immer wieder ärgern uns Graffitibeschmierungen an unseren touristischen Attraktionen, wie zum Beispiel den Aussichtstürmen. Wir möchten mit dem Graffiti-Wettbewerb zeigen, dass Graffitis durchaus kunstvoll sein können, aber an vorgegebenen Orten und in enger Abstimmung mit den Eigentümern." Das Entfernen der zuletzt festgestellten Schmierereien an der Landmarke verursacht voraussichtlich Kosten in Höhe von rund 3000 Euro.

„Wir haben bereits im vergangenen Jahr aufgerufen, dass sich lokale Künstler an einer Graffiti-Aktion an den Lüftungsschächten der Bundesstraße B96 beteiligen. Wir haben eine Künstlerin gefunden, die die Gestaltung übernehmen möchte. Die Aktion soll bis zum Sommer dieses Jahres stattfinden“, betont Detlev Wurzler.

Auch im Senftenberger Stadtgebiet sind illegale Graffitis immer wieder ein Grund für Verärgerung und hohe Kosten. Bürgermeister Andreas Fredrich: „Die Stadt Senftenberg hat zur Sicherung von Bauwerken in der jüngsten Vergangenheit 4000 Euro für Graffitischutzanstriche ausgegeben. Damit sollen Farbschmierereien auf Beton- und Steinoberflächen verhindert werden. Für Farbbeseitigung an der Brücke am Alten Wehr wurden in zwei Jahresabschnitten 2019/2020 sogar insgesamt 7000 Euro in die komplette Beschichtung investiert. Insgesamt müssen im Stadtgebiet jährlich zwischen 500 und 1000 Euro für die Beseitigung von Graffitis auf städtischem Eigentum aufgewendet werden. Und auch Privatleute sind betroffen, denn auf privaten Flächen muss der Eigentümer das Entfernen von Graffitis selbst bezahlen.“

Der Senftenberger Bürgermeister betont daher die Bedeutung des Graffiti-Projektes am Buchwalder Strand: „Wichtig finde ich, den Jugendlichen den Unterschied zwischen illegalen Farbschmierereien und legaler Graffiti-Kunst auf dafür freigegebenen Flächen zu verdeutlichen. Abgestimmt mit dem Eigentümer der Fläche, kann Graffiti die Stadt verschönern, anstatt sie zu verschandeln.“

Die Stadt Senftenberg, die Polizei, die Wohnungsunternehmen, der Gewerbeverein und viele weitere Akteure beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Kriminalitätsverhütung auf kommunaler Ebene. Das Netzwerk zur Kommunalen Kriminalprävention (KKP) entstand. Von Anfang an auf der Tagesordnung: Illegale Graffitis, die den Tatbestand der Sachbeschädigung darstellen.

Im Rahmen des Präventionsprojektes der kommunalen Kriminalprävention „Blick in die Zukunft – aktive Freizeitgestaltung am Senftenberger See“ sollen Jugendliche legale Graffitis als künstlerische Ausdrucksform kennenlernen. Dabei geht es nicht nur um Fingerfertigkeit im Umgang mit der Spraydose. Er geht um Kommunikation, Austausch, Respekt und künstlerischen Ausdruck. Zum Abschluss des Projektes wird das Sanitärgebäude am Buchwalder Strand von den jungen Künstlern verschönert. 

In einem Pressetermin am 22. April am Buchwalder Strand erläuterten die beiden das Projekt begleitenden Künstlerinnen einige praktische Arbeitsschritte. Fünf Workshops mit Jugendlichen folgen, als Abschluss wird Ende Mai das Sanitärgebäude am Buchwalder Strand gestaltet. Die Fachkräfte für Kinder- und Jugendarbeit des Vereins „Der Würfel“ e.V. sowie die Stiftung SPI unterstützen dieses Projekt tatkräftig. Ebenfalls unterstützt wird das Graffiti-Projekt mit Mitteln des Landespräventionsrates.

Bildunterschrift: Detlev Wurzler (Verbandsvorsteher LSB), Bürgermeister Andreas Fredrich und die beiden Künstlerinnen Wenke Richter und Stephanie Lüning (von links) beim Start des Graffiti-Projekt. (Foto: Stadt Senftenberg)