Senftenberger Wirtschaft: Etikettenwunder und Gesundheitsspezialist
Wie geht es der Senftenberger Wirtschaft, welche Herausforderungen beschäftigen im Sommer 2024 Senftenbergs Firmen und Geschäftsinhaber? Um dies aus erster Hand zu erfahren, geht Bürgermeister Andreas Pfeiffer regelmäßig auf Unternehmertour. Anfang August standen gleich zwei Unternehmen auf dem Besuchsprogramm, die unterschiedlicher nicht sein können: ein Etikettenwunder und ein Gesundheitsspezialist.
Zigarren aus der Karibik und neue Kinderlungenärztin
Foto: Ins Etiketten-Reich von Label 123 sind Bürgermeister Andreas Pfeiffer und der Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick (r.), Vorsitzender des Sonder-Ausschusses Lausitz, eingetaucht. Das noch junge Unternehmen aus dem Ortsteil Brieske hat sich auf die Herstellung von Selbstklebeetiketten im Digitaldruck spezialisiert. Geschäftsführer Franz Lindner (l.) setzt dabei auf innovative Technologien wie eine Laser-Stanzmaschine.
Label 123
Etiketten finden sich auf nahezu jedem Produkt – doch wo haben sie ihren Ursprung? In diesem Fall im Senftenberger Ortsteil Brieske.
Während Erfolgsgeschichten oft in Garagen beginnen, wie bei Apple oder Amazon, startete die Geschichte von Label 123 in einer leerstehenden Halle im Industrie- und Gewerbegebiet Brieske. Dort zog Franz Lindner vor rund vier Jahren mit der Idee einer Etikettenproduktion ein. Nach der Firmengründung im August 2020 wurde im November die erste Druckmaschine geliefert. Heute werden hier jährlich Millionen von Etiketten produziert.
Unterstützung erhielt das junge Unternehmen von der Clever Etiketten GmbH aus Hosena, einem alteingesessenen Betrieb der Region, der durch enge Zusammenarbeit half, Label 123 auf die Beine zu stellen. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Selbstklebeetiketten im Digitaldruck spezialisiert und setzt dabei auf innovative Technologien wie eine Laser-Stanzmaschine, die eine kostengünstige Produktion ermöglicht.
Diese Technologie erlaubt es, auch kleine Chargen in hoher Qualität und fast wie in einer Manufaktur herzustellen. „Wir können Kleinst- und mittelgroße Auflagen im Expresstempo liefern“, betont Geschäftsführer Franz Lindner, was Label 123 von anderen Wettbewerbern abhebt. Dank diesem besonderen Service hat sich das Unternehmen bereits einen Namen in der Branche gemacht.
Obwohl Label 123 breit in den Bereichen Pharmazie, Chemie und Lebensmittel aufgestellt ist, werden auch Kunden bedient, die Etiketten in Kleinstauflagen benötigen, etwa für Whiskey-Sondereditionen oder Zigarren aus der Dominikanischen Republik.
Während die Corona-Pandemie das Geschäft mit Etiketten ankurbelte, ist aktuell eine deutliche Kaufzurückhaltung spürbar. Die stark gestiegenen Energiekosten stellen für Geschäftsführer Franz Lindner einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Unternehmen in angrenzenden Ländern dar.
Nicht nur gewerbliche, sondern auch private Kunden sind bei Label 123 willkommen. Hier können sie individuelle Etiketten, zum Beispiel für Honig oder Marmeladen, nach ihren Wünschen gestalten lassen.
Sana Kliniken Niederlausitz
Zum neuen Medizin- und Digitalisierungskonzept der Sana Kliniken Niederlausitz hat sich Bürgermeister Andreas Pfeiffer beim Ärztlichen Direktor Dr. Volkmar Hanisch und dem Kaufmännischen Direktor André Schrepper im Krankenhaus Senftenberg informiert. Für die sichere Versorgung der Menschen in der Lausitz will sich Sana zukunftssicher aufstellen. Am Standort Senftenberg soll dafür die Akut- und Notfallmedizin aller Sparten konzentriert werden. „Wenn es ein gesundheitliches Problem gibt, dann ist das Krankenhaus Senftenberg schon heute erster Anlaufpunkt mit einer modernst ausgestatten, zentralen Notaufnahme“, so Chefarzt Dr. Hanisch.
Der Standort Lauchhammer soll perspektivisch zum ambulanten Ankerplatz und Standort für Psychiatrie und Geriatrie ausgebaut werden. Gefäßchirurgen, Kardiologen, Intensivmediziner, Neurologen, Radiologen, Orthopäden und Internisten behandeln im Krankenhaus Senftenberg die Patienten. Künftig soll hier auch die Gynäkologie mit der Geburtshilfe, die Urologie, die Allgemeinchirurgie und die Gastroenterologie einziehen.
Für die notwendigen baulichen Erweiterungen ist ein Zusatzbau und die Aufstockung des derzeitigen Parkplatz-Geländes geplant. Dort könnten künftig eine große zentrale Notaufnahme, die Intensivmedizin und zusätzliche OPs einziehen.
Foto: Blick in ein Krankenzimmer auf der Intensivstation im Krankenhaus Senftenberg der Sana Kliniken Niederlausitz. V.l.: Kaufmännischer Direktor André Schrepper, Bürgermeister Andreas Pfeiffer, Ärztlicher Direktor Dr. Volkmar Hanisch und Landtagsabgeordneter Wolfgang Roick.
Gefäßzentrum Lausitz, Katheter-Rufbereitschaft rund um die Uhr, neue Chefärzte, Wirbelsäulenzentrum, Integriertes Notfallzentrum, neue Fachärzte - unter der Sana-Flagge hat sich das Krankenhaus Senftenberg in den vergangenen zweieinhalb Jahren neu aufgestellt. Die Mannschaft an Bord ist inzwischen fast komplett. Ab 1. September wird am Standort Lauchhammer eine Kinderlungenärztin das medizinische Portfolio erweitern. Damit entfallen für Eltern oftmals lange Anfahrtswege nach Berlin oder Dresden.
„Damit gehen wir den letzten notwendigen Schritt zur Sicherung der Kinderklinik, nachdem wir bereits seit März eine neue Chefärztin und weitere Fachärzte an Bord haben. Ende 2024 wollen wir ohne ärztliches Fremdpersonal in der Kinderklinik auskommen“, so der Kaufmännische Direktor André Schrepper.
Zur ersten Bilanz gehören steigende Patientenzahlen (48 000 im Jahr 2023) und steigende Zahlen in der Notaufnahme. Im Vorjahr wurden 27 500 Notfälle gezählt. Das sind 2000 mehr als noch im Jahr 2021.
Zu den Themen beim Bürgermeister-Besuch gehörten auch die Krankenhausreform mit ihren Auswirkungen auf die Sana Kliniken Niederlausitz, fehlende Möglichkeiten für Krankentransporte in Senftenberg, der Fachkräftemangel und die Chancen, die aus der Gründung der Unimedizin Cottbus erwachsen. „Wir wollen akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Cottbus werden“, gibt sich der Ärztliche Direktor und Chefarzt des Zentrums Interdisziplinäre Intensivmedizin und Anästhesie der Sana Kliniken Niederlausitz selbstbewusst.
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