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Nr.04/VR15 - Einrichtung einer stadthistorischen Dauerausstellung

[Eingereicht am 23.10.2013]

Erster Gedankenstrang: Mittlerweile hat sich selbst in der Stadtverordnetenversammlung herumgesprochen, dass die Aufarbeitung und Bewahrung der Historie Senftenbergs, sowie der eingemeindeten Ortsteile während der letzten Jahre weitestgehend stiefmütterlich und wenig professionell behandelt wurde. Aus diesem Grund wurde die Stadtverwaltung beauftragt »zeitnah die Voraussetzungen für die Aufarbeitung der Stadtgeschichte und deren umfängliche Darstellung am dafür geeignetsten Ort zu schaffen«. Für einen interessierten Bürger wie mich, stellt sich die Situation so dar, dass wichtige historische Zeugnisse auf mindestens 4 unterschiedliche Standorte (Stadtarchiv, Kreisarchiv, Museum, Archiv der Stadt Ruhland) verstreut lagern. Alles in allem gibt es nicht DIE eine Anlaufstelle, sondern mehrere mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten, Befindlichkeiten und Regularien. Hinzu kommt, dass einige, wenn nicht sogar alle, nicht barrierefrei erreichbar sind. Zweiter Gedankenstrang: Es gibt in Senftenberg ein Haus, welches als das älteste der Stadt gilt... Markt 15. Dieses Gebäude sah in seiner langen Geschichte nie katastrophaler aus als heute! Nach meinen Informationen, wurde die Immobilie aus kommunalem Besitz an einen Privatinvestor MIT AUFLAGEN übereignet, in denen z.B. eine Frist bis zum Baubeginn festgelegt wurde. Diese Frist dürfte meines Erachtens weit überschritten sein und ich frage mich, wie lange sich die Stadt dieses Trauerspiel noch anschauen möchte. Und nun kommen beide Stränge zusammen... es liegt für mich klar auf der Hand, dass das Haus Markt 15, praktisch im absoluten Zentrum, barrierefrei erreichbar, historisch passend wie die Faust aufs Auge, der ideale Standort für ein stadthistorisches Museum ist. Mein Vorschlag lautet demnach, dass die Stadt die Immobilie wieder erwirbt und saniert um darin eine stadt- und regionalhistorische Dauerausstellung zu installieren. Ich könnte mir vorstellen, dass in einem solchen Fall auch Privatpersonen Bestandteile ihrer Sammlungen als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen, da der Verbleib quasi transparent und täglich überprüfbar ist. Anders als das Versenken in irgendwelchen Archiven, wo man danach nicht mehr weiß, welchen Weg die Exponate nehmen und wer sie überhaupt sehen darf/kann.

Matthias Gleisner