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22.03.2016

Märchentage 2016

Vom Geheimnis eines Kleides und einer nackten Hühnerfrau

„Interessante Märchen über Schöne und Hässliche, zauberhafte Hafenmusik und Tanz“, so die Einladung für die Abendveranstaltung der 24. Senftenberger Märchentage am Freitag im Bürgerhaus Wendische Kirche in Senftenberg. Fünf der sieben Märchenerzähler des Berlin-Brandenburgischen Märchenkreises zogen die Zuhörer nicht nur mit unbekannten Märchen, sondern durch Sprache, Gestik, Mimik und Humor in den Bann.
24. Senftenberger Märchentage mit einzigartigen Höhepunkten

Spannend zu verfolgen, wie die Märchenpersonen mit einem hässlichen Aussehen, aber großer innerer Schönheit, sich bewähren. Wie in dem 1697 in einer französischen Märchensammlung erschienen „Riquet mit dem Schopfe“ und seiner immer gültigen Moral, dass Liebe schön und geistvoll macht und mehr wiegt als natürliche Schönheit.

Spannend auch das sizilianische Märchen vom „Grafen und seiner schönen Schwester“, in dem der Graf kriminalistisches Gespür entwickelt, das Geheimnis eines besonderen Kleides zu enthüllen, um in letzter Instanz eine böse Mutter-Kind-Probe anzuordnen, die am Ende gut ausgeht.

Und wer hätte gedacht, dass eine verlorene Feder vom Hühnerfräulein von den schwatzhaften Hühnern sich fast zum Rufmord entwickelt, in der Art, dass dieses Hühnerfräulein sich für den Hahn nackig mache, um ihm zu gefallen. Alles Geschwätz um ein nicht existierendes Magermodel, aber äußerst aktuell. Schön zu hören, dass das Hühnerfräulein zu den starken und glücklichen Hühnern gehört und den Shitstorm abblitzen lässt. Rund 1200 Besucher während der 40 Veranstaltungen Am Freitag gaben im Bürgerhaus Albena Penelova aus Senftenberg mit den Klängen einer keltischen Harfe und Mariana Kunipatz aus Schwarzheide mit malaysischen Tänzen dem Märchenthema eine verzaubernde Atmosphäre. Zwei übermannsgroße Spiegel auf der Bühne, „edelsteingeschmückte“ Spiegel auf den Tischen und sinnige Sprüche zu Schönheit, Geist, Geld, Männer und Frauen und ein Gewinnspiel mit Preisen der Schönheitssalons boten amüsanten Gesprächsstoff. Der Clou, den Schminkpreis gewann ein Mann, ein Erstbesucher der Märchentage.

Ebenfalls das erste Mal dabei waren die Senftenbergerinnen Rosita und Elke von der Generation sechzig plus, die durch die Heimatzeitung angeregt wurden. „Es hat uns sehr gut gefallen, die Art der Veranstaltung, das Märchen-Hören im Vortrag, einfach alles. Wir werden wiederkommen, im nächsten Jahr zur „Silberhochzeit“ der Märchentage.“

Fast 1200 Kinder und Erwachsene tauchten während der Märchentage vom 16. bis 19. März während 40 Veranstaltungen an speziell dem Thema Schönheit ausgewählten Orten in die Welt der Märchen ein.

Neben Schulen und Kitas gab es allein in den verschiedenen Salons der PGH Figaro zwölf, im Kosmetikstudio Barke sechs, in der Aurel-Parfümerie Dommaschk drei und im Vital-Gesundheitsclub sechs Veranstaltungen. Eingeschlossen die Überraschungen für die Kinder, unterstützt vom Rewe-Markt Radtke und dem Modehaus VOIGT. Am Sonnabend als Abschluss ein Puppentheater und die Preisverleihung aus dem öffentlichen Märchenquiz.

Eine Mammutleistung der Akteure, Veranstalter und Organisatoren, die an vier weiteren Orten (ASB, DRK, IGW, Seniorenresidenz) auch Erwachsene begeisterten.

Renate Hensel
03.08.2011